Preisträger 2017

Der Deutsche Preis für Dentalhygiene 2017 wurde an die Teilnehmer der ersten multizentrischen prospektiven klinischen Studie zur Vermeidung periimplantärer Erkrankungen in der Bundesrepublik Deutschland verliehen

Der Preis 2017 geht an die

Teilnehmer der ersten multizentrischen prospektiven klinischen Studie zur Vermeidung periimplantärer Erkrankungen in der Bundesrepublik Deutschland!

In der Laudatio durch Dr. Jan-Philipp Schmidt, Geschäftsführer des Aktionsbündnis gesundes Implantat, wurde zunächst die Bedeutung der Thematik „Vermeidung periimplantärer Erkrankungen“ und die Grundzüge der Entstehungsgeschichte der Studie reflektiert, die mehr als 5 Jahre zurückgehen:

pro Jahr werden allein in der Bundesrepublik ca 1 Million Zahnimplantate eingesetzt – bei etwa der Hälfte der implantatgestützten Restaurationen muss mit der Entwicklung periimplantärer Erkrankungen gerechnet werden – praxisbasierte prospektive Studien zur Vermeidung dieser Erkrankungen liegen nicht vor – wir benötigen Daten!

Gestützt auf Aussagen namhafter Parodontologen anlässlich des 8. Europäischen Worksshops für Parodontologie (veröffentlicht im Journal of Clinical Periodontology 2012) u.a. 

„There was a notable paucity of clinical trials addressing the efficacy of preventive interventions… “ 
oder 
“a significant problem was identified with regard to the lack of a standard preventive measure with demonstrated efficacy to preserve peri- implant health“…

initiierte daraufhin die Deutsche Gesellschaft für Präventive Zahnheilkunde zusammen mit der Deutschen Gesellschaft für Dentalhygienikerinnen www.dgdh.de eine klinische Studie mit dem Ziel, die „Effektivität unterschiedlicher Prophylaxemaßnahmen auf die Entstehung periimplantärer Entzündungen“ unter Praxisbedingungen zu erfassen.

Als Kooperationspartner konnten das Aktionsbündnis gesundes Implantat sowie die Abteilung Parodontologie der Universität Göttingen/Leipzig (PD.Dr. Ziebolz) gewonnen werden.

Zentral würdigte Dr. Schmidt dann die Mitarbeit der beteiligten Zahnarztpraxen und Dentalhygienikerinnen: „Ohne ihr langjähriges Engagement“ wären wir heute nicht in der Lage, die zwei entscheidenden Studienergebnisse zu präsentieren:

Mechanisches Biofilmmanagement funktioniert auch bei Implantaten – zusätzlicher Einsatz von „Chemie“, genauer Chlorhexidin, bringt keinen zusätzlichen Nutzen, sofern die professionelle mechanische Belagentfernung in Abständen von 3 Monaten erfolgt.

Periimplantäre Mukositis (als Voraussetzung einer Periimplantitis) kann verhindert werden!

Im Text der Urkunde wird auf diese Leistung hingewiesen:

Der Preis würdigt insbesondere die Pionierleistungen (der Praxis bzw. der Dentalhygienikerin) im Rahmen der ersten multizentrischen prospektiven klinischen Studie zur Vermeidung periimplantärer Erkrankungen in der Bundesrepublik Deutschland.

Er ist darüber hinaus auch Anerkennung für eine beispielhafte Zusammenarbeit von niedergelassener Praxis und Wissenschaft sowie motivierter Prophylaxeteams zum Wohle der Bevölkerung.

Die Verleihung an die einzelnen Praxen/ Dentalhygienikerinnen erfolgte im Rahmen der Sommerakademie des Zahnmedizinischen Fortbildungszentrums Stuttgart durch Professor Dr. Johannes Einwag, den Vorsitzenden der Gesellschaft für Präventive Zahnheilkunde, der bei dieser Gelegenheit – unterstützt durch den Designer des Preises – auf eine Besonderheit 2017 hinwies: Die Zusammenarbeit aller Teams wird symbolisch dadurch dargestellt, dass jeder Studienteilnehmer (je 21 Praxen und 21 Dentalhygienikerinnen) einen Teil desselben Preises (die Skulptur wurde zu diesem Zweck in 42 Teile zerteilt) erhält: jeder ein Teil des großen Ganzen!

Herzlichen Glückwunsch!

Mehr Bilder der Ehrung auf der Webseite des ZFZ Stuttgart